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Das Verhältnis zwischen Gesundheit und Umwelt der Völker des Amazonaswaldes

RC: 153323
152
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DOI: 10.32749/nucleodoconhecimento.com.br/gesundheit/gesundheit-und-umwelt

CONTEÚDO

ORIGINALARTIKEL

MELO, Arlen Maia de [1], PASCOAL, Rosana Moraes [2], SOUZA, Keulle Oliveira da [3], MOREIRA, Elisângela Claudia de Medeiros [4], DIAS, Claudio Alberto Gellis de Mattos [5], NAZARÉ, Mailson Lima [6], FECURY, Amanda Alves [7], DENDASCK, Carla Viana [8], PIRES, Yomara Pinheiro [9], TRUSEN, Sylvia Maria [10], OLIVEIRA, Euzébio de [11]

MELO, Arlen Maia de. et al. Das Verhältnis zwischen Gesundheit und Umwelt der Völker des Amazonaswaldes. Revista Científica Multidisciplinar Núcleo do Conhecimento. Jahr. 07, Ausg. 04, Bd. 01, S. 05-17. April 2022. ISSN: 2448-0959, Zugriffslink: https://www.nucleodoconhecimento.com.br/gesundheit/gesundheit-und-umwelt, DOI: 10.32749/nucleodoconhecimento.com.br/gesundheit/gesundheit-und-umwelt

ZUSAMMENFASSUNG

Der vorliegende Beitrag entstand aus den Reflexionen, die sich aus den im Rahmen des Fachs Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt im PPGEAA (Postgraduiertenprogramm in Anthropischen Studien im Amazonas) gehaltenen Unterricht ergeben haben. Ziel ist es, die Beziehungen zwischen diesen Konzepten im Zusammenhang mit dem thematischen Vorschlag des von den Studierenden vorgestellten Forschungsprojekts darzustellen. In diesem Artikel wird daher eine Studie über die Kosmologien und das indigene Denken in Bezug auf die Art und Weise, wie diese Gesellschaften organisiert sind, zusammenleben und die Triade Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt verstehen, präsentiert. Darüber hinaus ist es notwendig, die vielfältigen Formen zu verstehen, wie diese Gesellschaften ihre sozialen Praktiken auf der Grundlage ihrer Überzeugungen durchführen, die oft mit den in der Natur vorhandenen Elementen verbunden sind. Die Methodik dieser Arbeit besteht in einer Literaturrecherche, bei der Texte ausgewählt wurden, die mit dem thematischen Vorschlag im Dialog stehen. Der theoretische Rahmen dieser Forschung stützt sich auf die Arbeiten von Autoren, die sich mit den behandelten Konzepten auseinandersetzen oder den Dialog dieser Forschung auf irgendeine Weise ergänzen. Das Wissen, die Überzeugungen und Praktiken, die durch die indigene Tradition verbreitet wurden, wurden lange Zeit marginalisiert, ignoriert oder vom ausländischen Blick und der ethnocentrischen Sicht des Kolonisators falsch verstanden. Mit dieser Arbeit wird erwartet, eine kritische, plurale und interdisziplinäre Interpretation durch die Reflexion über das indigene Denken in der Gegenwart zu bieten.

Schlüsselwörter: Gesundheit, Umwelt, Indigene Völker, Ethnozentrismus.

EINFÜHRUNG

Die indigenen Gesellschaften haben im Laufe der Zeit unterschiedliche Formen des Umgangs mit der Natur entwickelt, die sich vom Denken der nicht-indigenen Völker unterscheiden. Diese auf Respekt und Fürsorge für die Umwelt basierende Vorstellung zeigt sich deutlich darin, dass das indigene Verständnis von Natur über den Raum hinausgeht, in dem sie sich befinden. Die verschiedenen Formen der Organisation und der Beziehungen in den unterschiedlichen Räumen, in denen sich die verschiedenen indigenen Ethnien konsolidieren, entstehen unter einer anderen Denkweise, die sich somit von der ausbeuterischen Auffassung unterscheidet, die durch die Ideale des “Fortschritts” des europäischen weißen Mannes gefördert wird.

In dieser ersten Reflexion wird die Bewahrung der Bräuche und Praktiken der indigenen Gesellschaften hervorgehoben, die in ihrer Tradition bewahrt und weitergegeben werden, wobei zunächst der Respekt und der Kampf gegen die erschöpfende Ausbeutung der Natur als Mittel zur Sicherung des Gleichgewichts der Handlungen der Subjekte in ihren jeweiligen Räumen betrachtet werden. Insofern stellen die Denkweisen, auf denen die Kosmogonien der indigenen Völker in verschiedenen Regionen Brasiliens basieren, eine Form des Widerstands gegen die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen dar, die auf der Profitabilität einer bestimmten Gruppe basiert. In diesem Sinne weist der bedeutende indigene Anführer der Gegenwart, Ailton Krenak, in seinem Werk “Ideen, um das Ende der Welt zu verschieben” (2019) auf die neuen Formen der sozialen Organisation der Indigenen in der Gegenwart hin, nachdem der massakrierende Prozess der Kolonisierung den Völkern des Waldes zugefügt wurde, und stellt fest, dass:

[…] as populações indígenas não sobreviveriam à ocupação do território, pelo menos não mantendo formas próprias de organização, capazes de gerir suas vidas. Isso porque a máquina estatal atua para desfazer as formas de organização das nossas sociedades, buscando uma integração entre essas populações e o conjunto da sociedade brasileira. (KRENAK, 2019, p.39)

Krenak (2019) wirft wichtige Fragen zu den Problemen auf, mit denen verschiedene indigene Völker und traditionelle Gemeinschaften konfrontiert sind, die im Laufe der Jahre unter den großen Auswirkungen des Fortschritts der “Industrialisierung” gelitten haben, die oft unter dem Deckmantel der “Modernisierung” und des “Fortschritts” getarnt sind. Diese Auswirkungen betreffen stark die Lebensweise, die Gesundheit und den Raum, in dem die verschiedenen indigenen Ethnien heute leben. Beispiele dafür sind die Kämpfe um Landrechte, die Gewährleistung von Gesundheit und grundlegenden Rechten für diese Bevölkerungsgruppen, die Entwicklung von Projekten zum Schutz des Waldes, der Kampf gegen die ständige Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und andere Themen, die in den fortlaufenden Debatten der indigenen Völker stehen.

Die Beziehungen zwischen der Umwelt und der gesellschaftlichen Organisation der indigenen Völker des Amazonasgebietes haben sich seit langem durch Tradition gefestigt. Die verschiedenen Praktiken und das Wissen über die in der Natur vorhandenen Elemente haben im Laufe der Jahre widerstanden und sind auch anderen nicht-indigenen Völkern bekannt geworden, hauptsächlich durch die Arbeit und Verbreitung literarischer Aufzeichnungen vieler Reisender und Ethnologen, die ab dem Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche Expeditionen in den Wald unternommen haben. Aufgrund dessen haben heilige Rituale, Bräuche, kulturelle Praktiken und sogar die sprachliche Vielfalt der Waldvölker den unsichtbaren Prozess der europäischen Kolonialisierungsideale, bei denen der indigene Mensch nur als “fremd” und “wild” angesehen wurde, überlebt.

Die indigenen Völker haben im Laufe der Jahre eine Beziehung zur Natur entwickelt, in der der Respekt vor den aus der Erde gewonnenen Lebensgrundlagen vorherrscht. Daher ist das Gleichgewicht der Handlungen zwischen dem Individuum und dem Raum, in dem es sich befindet, zu erkennen, indem nur das Notwendige entnommen wird. In Bezug auf das von der indigenen Tradition verbreitete Wissen und seine Beziehung zur Natur zeigt sich aus der Sicht von Santos (2000), dass:

As populações, acostumadas a enfrentar, com seus próprios recursos, enfermidades que às vezes desconheciam, criaram novas técnicas de uso, descobrindo novas finalidades para as plantas que já conheciam, a partir dos dados recém incluídos no seu dia-a-dia. Os saberes amazônicos, sistematizados em seus diversos matizes – indígenas e caboclos, seringueiros, madeireiros, pescadores, colonos, garimpeiros, balateiros, regatões etc.-, consolidaram-se em suas práticas, destacando o uso dos “remédios do mato” como um dos seus traços culturais mais marcantes. (SANTOS, 2000, p.926)

Nach Auffassung des Autors hatten die verschiedenen Völker, die den Amazonasraum bewohnten, ihre eigenen Organisationsformen in Bezug auf das Wissen über Heilpflanzen, die Heilung bestimmter Krankheiten und andere Eigenschaften, die wiederum dieses Wissen über Generationen hinweg verbreiteten.

Andererseits ist das Verständnis der Gesundheitsrechte, die die traditionellen indigenen Bevölkerungen betreffen, in den letzten Jahren intensiv diskutiert worden. Dies trat durch das Engagement und die sozialen Kämpfe verschiedener indigener Führer im ganzen Land in den Vordergrund. Dies geschah hauptsächlich aufgrund der Unsichtbarkeit, der die indigenen Völker im Laufe der Zeit ausgesetzt waren. Wie Rocha, Porto und Pacheco (2019) über die jüngsten Errungenschaften der indigenen Bevölkerung hervorheben, betonen sie, dass:

[…] Em consonância com a ressignificação do direito à saúde, promovida pela Reforma Sanitária Brasileira, eles pressionaram por uma política específica para a saúde indígena. O marco desta luta foi a realização da 1ª Conferência Nacional de Proteção à Saúde do Índio, em 1986. Até então, a atuação do Estado nesse campo havia sido marcada por iniciativas pontuais e por campanhas de combate a doenças nas aldeias, que incluíam os povos indígenas como parte da população-alvo, mas sem qualquer contextualização de suas condições de vida ou especificidades socioterritoriais. (ROCHA; PORTO; PACHECO, 2019, p.384)

Daher ist zu erkennen, dass die auf die indigenen Gemeinschaften ausgerichteten Maßnahmen im Bereich der Gesundheit in diesem Zeitraum nur einige spezifische Fälle erfassten und den breiten Kontext, dem die indigenen Bevölkerungen unterworfen sind, nicht signifikant abdeckten. Einige Beispiele wie der Fortschritt der Abholzung, die intensiven Bergbauprozesse und die Expansion von Sektoren wie der Agrarindustrie im Land haben mehrere Auswirkungen auf die Gesundheit der indigenen Völker, wie die Autoren hervorheben:

[…] transformações sociais, culturais, ambientais e econômicas contribuíram para que problemas de saúde característicos da pobreza e da vulnerabilidade social, como as doenças infecto parasitárias (principalmente tuberculose, malária e parasitas intestinais), anemia e desnutrição, permaneçam importantes no quadro de morbimortalidade, ainda que em muitos desses povos já tenham iniciado um processo de transição epidemiológica, no qual as doenças crônicas teriam maior relevância nas taxas de mortalidade. (ROCHA; PORTO; PACHECO, 2019, p.385)

In diesem Sinne geht die Verschlimmerung von Krankheitsfällen in indigenen Gemeinschaften auf die Verschleierung der Auswirkungen auf die Natur im Namen des “wirtschaftlichen Wachstums” des Landes zurück. Im Gegensatz dazu haben indigene Bevölkerungen sehr unterschiedliche Vorstellungen von Natur, die jeweils eine besondere Sichtweise auf die Umwelt und die Beziehung zu ihr haben. In diesem Sinne bestätigt das Denken über den Raum die Idee eines Netzwerks von Beziehungen zwischen den natürlichen Mitteln des Waldes sowie die Interaktion zwischen Mensch und Natur unter den indigenen Völkern.

In Bezug auf die Diskussion über den Gesundheitsbegriff heben Segre und Ferraz in ihrem Artikel “Der Gesundheitsbegriff” (1997) die Veralterung der Definition durch die WHO hervor. Laut den Autoren entspricht der Begriff “die Abwesenheit von Krankheit, aber als Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens” nicht einer präzisen Definition des Begriffs. So erhebt der Artikel Einwände gegen die genannte Definition, weil: “Es handelt sich um eine unrealistische Definition, da sie auf das ‘vollständige Wohlbefinden’ anspielt und eine Utopie darstellt. Was ist ‘vollständiges Wohlbefinden’? Ist es möglich, ‘Perfektion’ zu charakterisieren?” (SEGRE; FERRAZ, 1997, S. 539). Dennoch ergänzen die Autoren diesen Gedanken, indem sie betonen, dass:

Não se deseja, enfocar o subjetivismo que tanto a expressão “perfeição”, como “bem-estar” trazem em seu bojo. Mas, ainda que se recorra a conceitos “externos” de avaliação (é assim que se trabalha em Saúde Coletiva), a “perfeição” não é definível. Se se trabalhar com um referencial “objetivista”, isto é, com uma avaliação do grau de perfeição, bem-estar ou felicidade de um sujeito externa a ele próprio, estar-se-á automaticamente elevando os termos perfeição, bem-estar ou felicidade a categorias que existem por si mesmas e não estão sujeitas a uma descrição dentro de um contexto que lhes empreste sentido, a partir da linguagem e da experiência íntima do sujeito. Só poder-se-ia, assim falar de bem-estar, felicidade ou perfeição para um sujeito que, dentro de suas crenças e valores, desse sentido de tal uso semântico e, portanto, o legitimasse. (SEGRE; FERRAZ, 1997, p. 539).

Die Diskussion dieser Konzepte, die die Bedeutung des Anderen sowie seine Beziehung zur Umwelt und das Verständnis von Natur umfassen, bringt nicht nur die Komplexität und Vielfalt des Denkens der indigenen Bewohner dieser Gebiete zur Diskussion, sondern entwickelt auch eine direkte Beziehung zum Raum und geht über natürliche Phänomene hinaus.

Gemäß diesen Aussagen versteht man, dass es eine enge Beziehung zur Umwelt und zur Gesundheit in den Kosmogonien und im indigenen Denken gibt, die stark in Rituale, kulturelle Ausdrucksformen, die Nutzung der Ressourcen des Waldes usw. eingebettet sind. Daher ist es wichtig, diese Ansichten der indigenen und verschiedenen ethnischen Gruppen zu verstehen, um traditionelles Wissen besser zu verstehen.

DAS ETHNOZENTRISCHE DENKEN UND DIE REDUKTIONISTISCHE VORSTELLUNG VOM ANDEREN

Die Diskussion über die Über- oder Unterlegenheit, in die indigene Kulturen eingebunden sind, betrifft die Frage des Ethnozentrismus. Das fehlgeleitete Denken über indigene Gesellschaften bleibt eine Grundlage dafür, dass Kulturen sich als überlegen oder als minderwertig im Vergleich zueinander betrachten. Dieses Denken wirkt sich stark auf indigene Gesellschaften aus, vor allem weil es sich um eine reduktionistische Sichtweise des Anderen handelt. So hebt Meneses (1999) in seinen Arbeiten über Ethnozentrismus und kulturellen Relativismus: einige Überlegungen hervor:

[…] o etnocentrismo julga os outros povos e culturas pelos padrões da própria sociedade, que servem para aferir até que ponto são corretos e humanos os costumes alheios. Desse modo, a identificação de um indivíduo com sua sociedade induz à rejeição das outras. O idioma estrangeiro parece “enrolado” e ridículo; seus alimentos, asquerosos; sua maneira de trajar, extravagante ou indecente; seus deuses, demônios; seus cultos, abominações; sua moral, uma perversão etc. (MENESES, 1999. P. 19)

Daher wird mit diesem Denken deutlich, dass die Vorstellung der Reduktion oder sogar der Eliminierung der Andersartigkeit durch den ständigen Wunsch nach Auslöschung des Anderen gefördert wird. Die von Nicht-Indigenen etablierte “andere Sichtweise” über die indigene Bevölkerung stellt einen Faktor der Abwertung dar. Die Ablehnung des als anders betrachteten führt zu ihrer Marginalisierung und sozialen Unterordnung und manifestiert sich im Bereich der Fremdheit.

Dieses “fremde” Element für eine Kultur oder eine andere, die aufeinanderprallen oder in Konflikt geraten, zeigt sich unter dem Gesichtspunkt der Unterschiedlichkeit. Es ist auch die Fremdheit gegenüber verschiedenen Völkern und Kulturen in Bezug auf indigene Völker wahrzunehmen, da diesen Völkern wiederholt die Kategorie des Fremden, des Wilden zugeschrieben wird. Dies führt zu ihrer Marginalisierung und Unterwerfung, da sie als rückständig betrachtet und daher dominiert werden. Über dieses reduktionistische und unterdrückerische Denken des Anderen, das zur Marginalisierung führt, weist Meneses hin:

Mas rejeição do Outro, combinada com a dominação, assume também outra forma: não tirar a vida do Outro, mas apenas a diferença, ou seja, extirpar-lhe a alteridade que o constitui como Outro, assimilando-o e reduzindo-o à imagem e semelhança do Mesmo (MENESES, 1999. P. 19)

Daher bedeutet das Nachdenken über so bedeutsame Elemente für die Ausbildung markanter kultureller Merkmale, insbesondere wenn es um den Umgang mit indigenen sozialen Gruppen geht, die lange Zeit durch eurozentrisches Denken zum Schweigen gebracht wurden, die Reflexion über wesentliche Merkmale zur Etablierung einer anderen Sichtweise aus dem Phänomen der Alterität, betrachtet aus der Perspektive verschiedener sozialer Beziehungen. Ebenso wie das Konzept der Identität, die Auswirkungen und politischen Konstitutionen, die Neubewertung historisch gewachsener Konfigurationen sowie wirtschaftliche und interkulturelle Überlegungen, die eng mit den behandelten Themen verbunden sind.

In Anbetracht dieser Aussage wird die gebührende Bedeutung verstanden, die den Kenntnissen der indigenen Kultur zukommen sollte, die für die Wertschätzung der Bräuche, Überzeugungen sowie der bedeutenden und engen Verbindung zwischen Tieren, Pflanzen und Orten der amazonischen indigenen Ethnien verantwortlich sind. In Bezug auf diese Faktoren ist eine Konzentration vieler Studien zu den indigenen Traditionen und den Faktoren der Unterdrückung seit dem Kolonisierungsprozess zu bemerken. Die ethnozentrische Dominanz begünstigte, dass viele indigene Gemeinschaften in ihrer historischen Entwicklung verborgen blieben. In diesem Sinne stellt Meneses (1999) fest, dass:

É verdade que os povos mais primitivos têm uma forte rejeição etnocentrista dos povos circunvizinhos. Porém nada se compara com o etnocentrismo combinado com o sentimento de superioridade que o grupo ou a nação dominante dedica aos dominados e oprimidos. Considerá-los sub-humanos, ou seres humanos de segunda classe, é pretexto e efeito de uma relação de dominação. Decerto, o preconceito etnocentrista nunca é inocente, como certos antropólogos deixam entender. É pernicioso, por trazer no seu bojo um elemento da mais alta periculosidade: a negação do “Outro” enquanto tal. E nega-o por senti-lo como uma ameaça à sua própria maneira de ser, e mesmo ao seu ser. E como a melhor defesa é o ataque, pode partir para a eliminação física do Outro. (MENESES, 1999.p.19)

Basierend auf diesem Gedanken stellt sich heraus, dass indigene Völker, die vom ethnozentrischen Denken als ‘rückständig’ oder ‘wild’ betrachtet wurden, in die Kategorie der Untermenschen eingestuft wurden oder während des Kolonialisierungsprozesses ihre Kultur massakriert und zerstreut wurde. Diese Herangehensweise betrachtet den Blick auf den Anderen (den Indigenen) als abwertend und entwertend, indem sie ihnen einen Fremdheitsfaktor zuschreibt und sie am Rand der Gesellschaft platziert. Daher bedeutet die Verweigerung dieser Bedeutung des Anderen und seiner Rolle als Subjekt in einer bestimmten Gesellschaft, ausschließende Formen zu verschleiern und zur Verleugnung der Alterität beizutragen.

Um uns der Bedeutung des Begriffs der Alterität anzunähern, ist bekannt, dass es ein Konzept aus dem philosophischen Bereich ist, das sich zusammenfassend auf die Unterscheidung zwischen dem projizierten Selbst im möglichen Kontrast zum Anderen bezieht. Diese Herangehensweise zeigt, dass die konzeptuelle Dimension der Alterität im Laufe der Zeit eine breite Diskussion und Reflexion erfährt, die zunächst von philosophischen Voraussetzungen ausgeht. Gemäß diesem Gedanken, die formative Konstruktion der Subjekte aus dem Kontakt mit dem, was sie als Andere konstituiert oder konfiguriert, sei es durch das Verständnis ihrer Kultur, ihrer medizinischen Kenntnisse über Pflanzen, Wurzeln und andere Elemente der Natur, führt zu einem Verständnis und einer Nähe zur Alterität.

Vor diesem Hintergrund ist es auch wichtig, über die Frage der Ausgrenzung des Anderen zu diskutieren, sei es dieser oder jene soziale Gruppe, die als ‘abnormal’ angesehen wird oder die als ‘abweichend’ von den Beziehungen zwischen den Bezeichnungen der Kultur eines ‘dominierenden’ Volkes gilt, was eine eurozentrische Sichtweise als ‘fremd’ erscheinen lässt. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass nur wenn die Vorherrschaft und der Respekt dieser Unterscheidungen zum Anderen verstanden werden, Anzeichen des Phänomens der Alterität erkennbar werden. Mit anderen Worten, wir sind Ergebnisse und symbolische Konstruktionen dessen, was der Andere in uns erzeugt.

Indigene Gemeinschaften verfügen über ein großes Erbe ihrer Vorfahren verschiedener Ethnien, insbesondere im Bereich des Wissens über Kräuter und Pflanzen, die körperliches, geistiges und transzendentes Wohlbefinden fördern. Indigenes Wissen stützt sich auf verschiedene tausendjährige Überzeugungen, wie Gesellschaften organisiert sind und die Welt und ihre Bedeutungen betrachten. Auf diese Weise zeigen kulturell unterschiedliche Gruppen andere Arten, wie sie mit ihrer Umwelt interagieren, die sie voneinander unterscheidet. Dieser Faktor wird sowohl in der sozialen Organisation, dem Erbe jeder Abstammung und den rituellen Praktiken deutlich, die durch die Tradition über Generationen hinweg überliefert werden. Andererseits sind ständig Konflikte zu beobachten, die aus Fragen entstehen, die das soziale Leben in indigenen Gebieten betreffen und direkt die Lebensgrundlagen beeinträchtigen und der Gesundheit dieser Gemeinschaften schaden. Es ist bekannt, dass der Respekt für Räume und natürliche Ressourcen für indigene Bevölkerungen von grundlegender Bedeutung ist. Das Gefühl der Zugehörigkeit zum Wald und seiner Erhaltung entspricht einem Verständnis, das durch soziale Erfahrungen in indigenen Gemeinschaften erlernt wurde.

ZUSAMMENFASSUNG

Die vielfältigen Kenntnisse und Praktiken der traditionellen indigenen Gemeinschaften, die früher vernachlässigt oder von Außenstehenden, insbesondere den Kolonisatoren, falsch verstanden wurden, sind heute stark konsultiert, referenziert und sogar von verschiedenen Wissensbereichen konsolidiert. In diesem Sinne sind der Kontakt mit Elementen aus der Tradition und dem Denken der indigenen Kultur von grundlegender Bedeutung, um viele Beziehungen zwischen den Erfahrungen und dem geteilten Wissen verschiedener Ethnien zu verstehen.

Angesichts dessen, was in dieser Arbeit dargelegt wurde, wird verstanden, dass die Amazonaskultur der indigenen Völker stark von der Vorstellung der Vielfalt geprägt ist, die sich durch ihre kulturellen Ausdrücke und Manifestationen zeigt, wie sie mit ihrer Umwelt und Natur interagieren, ihre lokalen Praktiken und Kenntnisse, ihre Überzeugungen usw. Der Kontakt mit Texten, die das indigene Denken verdeutlichen, spiegelt die bestimmenden Erfahrungen dieser Kultur wider, die sich in einer anderen Position zur Kultur der Weißen befindet, sei es durch ihre sozialen, kulturellen oder historischen Lebensweisen. Diese Erzählungen weisen auch auf die Notwendigkeit hin, die Alterität anzuerkennen, die sich in der Erfahrung des Lesens und des Kontakts mit dem Anderen manifestiert.

Basierend auf den Erkenntnissen dieser Forschung ist es notwendig, über die Führung der indigenen Bevölkerungen nachzudenken, indem sie als treibende Kräfte ihrer Kenntnisse, unterschiedlicher Wissensformen und der Förderung ihrer Kultur anerkannt werden. Daher ermöglicht die Erweiterung dieser Perspektiven über die Bedeutung indigener Kenntnisse, über die Reflexion über die Verbreitung und Wertschätzung dieser Ausdrucksformen, die sich im Prozess der Überwindung dominanter ethnozentrischer Bindungen manifestieren. In diesem Sinne wird daher die Notwendigkeit verstanden, den Kampf der indigenen Völker um die Anerkennung ihrer lang verwehrten Rechte auf ihre Räume zu intensivieren und gleichzeitig die Faktoren der Unsichtbarkeit zu überwinden, die diesen Völkern durch den massiven Prozess der Ausgrenzung und Verleugnung des Anderen auferlegt wurden.

REFERENZEN

SEGRE, Marco; FERRAZ, Flávio Carvalho. “O conceito de saúde”. Rev. Saúde Pública. 1997, vol.31, n.5, pp.538-542. Disponível em: http://www.scielo.br/pdf/rsp/v31n5/2334.pdf  Acesso: 14 de Nov de 2019.

MENESES, Paulo. Etnocentrismo e relativismo cultural: algumas reflexões. In Revista SymposiuM. Ano 3, Número Especial, dezembro, 1999. Disponível em: https://www.maxwell.vrac.puc-rio.br/3152/3152.PDF                    Acessado em 21 de Março de 2020.

KRENAK, Ailton. Ideias para adiar o fim do mundo. 1ª ed. São Paulo: Companhia das Letras, 2019.

ROCHA, Diogo Ferreira da; PORTO, Marcelo Firpo de Souza; Pacheco, Tania. A luta dos povos indígenas por saúde em contextos de conflitos ambientais no Brasil (1999-2014). Ciênc. Saúde Colel. Rio de Janeiro. 24 (2): 383-392, Fev. 2019.

SANTOS, F.S. D. dos. Tradições populares no uso de plantas medicinais na Amazônia. História, Ciências, Saúde. Manguinhos, vol. VI (suplemento), 919-939, setembro 2000. Disponível em: https://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext HYPERLINK “https://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0104-59702000000500009″& HYPERLINK “https://www.scielo.br/scielo.php?script=sci_arttext&pid=S0104-59702000000500009″pid=S0104-59702000000500009 Acesso em 20 de Agosto de 2020.

[1] Master in Anthropischen Studien im Amazonasgebiet – PPGEAA/UFPA.

[2] Masterstudent in Anthropischen Studien im Amazonasgebiet – PPGEAA/UFPA.

[3] Master in Anthropic Studies im Amazonasgebiet – (PPGEAA/UFPA) und Forscher – Forschungsgruppe für Gesundheit, Gesellschaft und Umwelt (GPSSA/UFPA).

[4] Doktor der Tropenkrankheiten. Professor an der Staatlichen Universität Pará, Belém (PA), Brasilien.

[5] Doktor der Verhaltenstheorie und -forschung. Professor und Forscher am Bundesinstitut von Amapá – IFAP.

[6] Master in Anthropischen Studien im Amazonasgebiet – PPGEAA/UFPA.

[7] Doktor der Tropenkrankheiten. Professor und Forscher an der Federal University of Amapá, AP. Kollaborierender Forscher am UFPA Tropical Medicine Center (NMT-UFPA).

[8] Doktor der Psychologie und Klinischen Psychoanalyse. Derzeitiger Doktortitel in Kommunikation und Semiotik an der Päpstlichen Katholischen Universität São Paulo (PUC/SP). Master-Abschluss in Religionswissenschaften von der Universidade Presbiteriana Mackenzie. Master-Abschluss in Klinischer Psychoanalyse. Abschluss in Biowissenschaften. Abschluss in Theologie. Er arbeitet seit über 15 Jahren mit wissenschaftlicher Methodik (Forschungsmethode) in der wissenschaftlichen Produktionsberatung von Master- und Doktoranden. Spezialist für Marktforschung und Forschung mit Schwerpunkt auf dem Gesundheitsbereich ORCID: 0000-0003-2952-4337.

[9] Doktortitel in Elektrotechnik – UFPA. Lehrer und Forscher an der Bundesuniversität Pará – UFPA.

[10] Doktor der Literatur an der Päpstlichen Katholischen Universität Rio de Janeiro.

[11] Arzt für Medizin/Tropenkrankheiten. Lehrer und Forscher an der Bundesuniversität Pará – UFPA. Kollaborierender Forscher am Tropical Medicine Center – NMT/UFPA, Belém (PA), Brasilien.

Eingereicht: März 2022.

Genehmigt: April 2022.

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Carla Dendasck

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